CropRadar von Kleffmann Digital RS hat per Satellit die angebauten Mais- und Sojaflächen in Argentinien vermessen. Während sich die Anbauflächen von Soja gegenüber dem Vorjahr wenig verändert haben, stieg die Anbaufläche für Mais insbesondere in den wichtigsten Anbauregionen deutlich. Nach der Dürresaison 22/23 kehren die Erträge zum hohen Niveau der Vorjahre zurück. Die Maisernte steht allerdings durch Schädlingsbefall unter Druck.
Argentinien – Die Maisanbauflächen in Argentinien sind im Vergleich zum Vorjahr um 8,5% gestiegen und umfassen nun etwa 7 Millionen Hektar, gegenüber knapp 6,5 Millionen Hektar im Vorjahr. Besonders bemerkenswert ist die Entwicklung in der wichtigsten Anbauregion Córdoba, die etwa 40% der gesamten Maisanbaufläche einnimmt. Hier ist die Anbaufläche um 25% auf 2,74 Millionen Hektar gestiegen. Die Region Río Cuarto ist mit mehr als 550.000 Hektar Maisanbau die größte Anbauregion innerhalb Córdobas. Im Vergleich zum Vorjahr wurden dort etwa 170.000 Hektar mehr Mais angebaut, was einer Steigerung von knapp 45% entspricht.
Auch in anderen bedeutenden Anbauregionen wie den Departamentos Marcos Juárez, Juárez Celman und Unión wurden die Anbauflächen auf jeweils mehr als 200.000 Hektar ausgeweitet. Den größten flächenmäßigen Zuwachs konnte die Region Marcos Juárez mit etwa 75% verbuchen.
Ernteaussichten: Mais
Die positiven Veränderungen in der Anbaufläche und den Anbaubedingungen versprechen zunächst eine starke Maisernte. Während im letzten Jahr bedingt durch die Dürre relativ schlechte Erträge von durchschnittlich 5,3 Tonnen pro Hektar erzielt wurden, sind die Voraussetzungen laut Prognose der USDA für dieses Jahr eigentlich sehr gut, die durchschnittliche Erträge von 7,6 Tonnen pro Hektar gemeldet hatte. Wie unser Mitarbeiter vor Ort berichtet, sind derzeitig allerdings größere Flächen von einem massiven Problem mit Spiroplasmen betroffen. Es werden dadurch Ernteeinbußen je nach Standort von bis zu 25 Prozent befürchtet.
Stabile Anbauflächen und steigende Erträge bei Soja
Beim Sojaanbau sind die Flächen nahezu konstant geblieben. Im Vorjahr wurden etwa 14,17 Millionen Hektar Soja angebaut, während es nach CropRadar in diesem Jahr 14,25 Millionen Hektar sind – ein leichter Zuwachs von etwa 81.800 Hektar. Die Region Córdoba nimmt mit etwa 3,8 Millionen Hektar nach Buenos Aires den zweiten Rang im Sojaanbau ein. Im Departamento Río Cuarto, der größten Sojaanbauregion innerhalb Córdobas, stieg die Anbaufläche um knapp 6% auf fast 615.000 Hektar.
Trotz der nahezu gleichbleibenden Anbauflächen sind deutliche regionale Unterschiede zu verzeichnen. In den Departamentos San Justo, Marcos Juárez, General Roca und Unión wurden signifikante Anstiege gemessen. Im Departamento Río Segundo und im Departamento Tercero Arriba dagegen sank die Anbaufläche jeweils um etwa 19% auf unter 200.000 Hektar.
Ernteaussichten: Soja
Nachdem im letzten Jahr auch beim Soja relativ schlechte Erträge von durchschnittlich 1,7 Tonnen pro Hektar zu verzeichnen waren, wird in diesem Jahr eine Ernte von 3,1 Tonnen pro Hektar erwartet. Dies würde die Ernte in der Region Córdoba auf insgesamt über 11,8 Millionen Tonnen Soja ansteigen lassen.