CropRadar von Kleffmann Digital RS hat die angebauten Rapsflächen in den Top-10-Ländern gemessen. Im Januar 2024 ist in diesen Ländern Raps auf weniger als 6 Millionen ha zu finden (inklusive UK). In der gesondert betrachteten Ukraine ist ein signifikanter Rückgang der Anbauflächen zu beobachten.
Europa – Nach einem Rekordjahr im Rapsanbau verzeichnet CropRadar, ein führendes System für die satellitenbasierte Erkennung von Pflanzentypen und Anbauflächen, für dieses Jahr einen Gesamtrückgang der Anbauflächen in Europa. Trotz regionaler Unterschiede zeigt sich eine eindeutige Entwicklung: Der Aufwärtstrend für Raps ist gebrochen. Die Gesamtgröße der Anbaufläche für Raps pendelt sich damit wieder auf dem Durchschnittsniveau der letzten fünf Jahre ein. Länder wie das Vereinigte Königreich, Rumänien und Dänemark verzeichnen die größten Rückgänge im Vergleich zum letzten Anbaujahr. Insbesondere in diesen Regionen haben die Marktlage und teilweise ungünstige Wetterbedingungen die Landwirte veranlasst, weniger Raps anzubauen.
Deutschland und Österreich weisen nur leichte Verluste im Raps auf. Regionale Analysen zeigen den größten Rückgang in Schleswig-Holstein mit einem Minus von 10,2 % gegenüber dem Vorjahr, während in den kleineren westlichen Bundesländern Deutschlands eine Ausweitung der Anbaufläche beobachtet wurde. Extreme Wetterereignisse Ende des letzten Jahres und zu Beginn diesen Jahres lassen einen weiteren Flächenrückgang erwarten, dessen Ausmaß noch zu bestimmen ist.
In Frankreich hingegen stellt CropRadar einen leichten Anstieg der Rapsanbaufläche von knapp 2% fest. Trotz fallender Preise haben die sehr guten Ernte- und Aussaatbedingungen französische Landwirte ermutigt, die Anbaufläche weiter auszuweiten.
In Polen, dem drittgrößten Rapsproduzenten der EU, wird ebenfalls eine Reduzierung der Anbaufläche erwartet, wobei die Marke von 1 Million Hektar wieder knapp überschritten wird.
Die Daten zur Rapsanbaufläche in der Ukraine zeigen deutliche Rückgänge mit regional teils großen Unterschieden, vor allem in den südlichen Regionen wie Odessa und Mykolaiv, wo sich die Flächengröße wieder dem Niveau von 2022 annähert.
“Die aktuellen Daten von CropRadar offenbaren deutlich, wie dynamisch der europäische Rapsmarkt ist. Trotz regionaler Unterschiede ist ein allgemeiner Trend zu weniger Rapsanbauflächen sichtbar,” konstatiert Dr. Frederike Lülfs-Baden, Agrarökonomin bei Kleffmann Digital.
In den folgenden Monaten werden mögliche witterungsbedingte Veränderungen noch deutlicher sichtbar, so dass sich die Rapsanbaufläche zur Ernte im Vegetationsverlauf noch ändern kann.
Aktuell bewegen sich die Rapspreise erneut auf dem Niveau, das zuletzt zu Beginn des Jahres 2021 verzeichnet wurde. Damit haben sie wieder das Preisniveau erreicht, das vor dem Start der Preisrallye zwischen 2021 und 2023 bestand. Im Vergleich zu 2021, als nur zwei Länder eine Anbaufläche für Raps von mehr als 1 Million Hektar auswiesen, halten nun aber weiterhin vier Länder ihr Anbauniveau auf über 1 Million Hektar.